Dodekanes Nord - Süd - Nord
Entlang der türkischen Küste
27.07.2009
Immer noch Patmos!?!?
Ja, so schnell geht's. Wir haben mal wieder unseren Plan geändert. Und das aus gutem Grund. Es war schon alles zum Ablegen vorbereitet, als wir mit unseren Nachbarn ein Gespräch beginnen. Jim und Jane aus Irland sind mit ihrem 40-Fuß-Kat gerade auf dem Rückweg von einer 4,5 jährigen Weltumsegelung. Ein Blick genügt und Klaus und ich sind uns einig, dass wir noch einen Tag länger bleiben. Die beiden haben so viel zu erzählen und eine Menge wertvoller Tipps für uns. Wir setzen das Gespräch am Nachmittag bei ihnen an Bord fort. Hier kommt die eigentliche Sensation: Jim hat den Katamaran komplett selbst gebaut!!! Es ist unglaublich. Weder innen noch außen lassen Design und Verarbeitung auf einen Eigenbau schließen. Wir sind beide voller Hochachtung für diese Leistung. Und von ihren Reiseberichten können wir nicht genug kriegen. Weder beim gemeinsamen Abendessen in unserer Stamm-Taverne, noch beim Frühstück heute Morgen geht uns der Gesprächsstoff aus. Ganz im Gegenteil, uns fallen immer noch mehr Fragen ein und keine bleibt unbeantwortet. Sehr beruhigend ist z.B. das Thema Piraten. Speziell Venezuela soll ja sehr gefährdet sein. Wir erfahren von Jim und Jane, dass es überall bewachte und trotzdem günstige Marinas gibt, in denen man sicher und unbeschadet liegt. Überhaupt stellt sich raus, dass vieles, was man in der "Weltumsegler-Literatur" so liest, ziemlich übertrieben ist.
Und die beiden wirken mit ihren 60 Jahren nicht unbedingt wie die "wilden Abenteurer oder Draufgänger", die unbedingt Gefahren suchen. Nein, sie sind zwei ganz normale Menschen, die mit ihrem Segelboot einfach mal um die Welt gesegelt sind. Und das macht sie für uns nicht nur sehr sympathisch, sondern es gib uns Zuversicht, dass wir dem, was uns unterwegs erwartet, auch gewachsen sein werden.
Inzwischen ist auch die Entscheidung getroffen, hier auf Patmos zu bleiben, bis Petra und Henning am Mittwoch kommen. Das gibt uns Gelegenheit noch mehr Zeit mit Jim und Jane zu verbringen. Außerdem hat der Wind wieder zu genommen. Diese Tatsache wird dramatisch belegt durch eine ankernde Yacht, deren Vorsegel mitsamt der Befestigung wie ein ungestümer Drachen um den Mast fliegt. Dass der noch steht, grenzt eh an ein Wunder.
Es ist überhaupt ein recht aufgeregter Vormittag. Während ich unseren heutigen Eintrag schreibe kommt Jane ins Cafe. Eine Charter-Yacht hat sich zwischen unsere beiden Kats gequetscht und die Crew hat mal eben alle unsere Leinen losgemacht um Platz zu schaffen. Das ist ein absolutes Tabu unter Seglern und natürlich auch ein Sicherheitsrisiko. Entsprechend aufgebracht läuft Klaus zu unserem Liegeplatz. Hydra hängt ziemlich "schepps" in den Leinen und wird auf unseren Nachbarn gedrückt. Der griechische "Profi-Skipper" verharmlost die ganze Sache natürlich. Aber das gibt noch ein Nachspiel. Zufällig kennen wir den Geschäftsführer der Charter-Agentur aus der Zeit in Athen sehr gut.......;-)
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Jane und Jim ...
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... und Ihr Selbstbaukat!
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Sie betrachten ...
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... gemeinsam mit Bettina ...
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ein neues Desaster!
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26.07.2009
Wir haben ihn "überlebt" - ...
... den bisher heißesten Tag des Sommers. 44°C in Athen und 39°C hier auf Patmos. Die gelegentlichen leichten Brisen bringen auch keine Abkühlung. Man hat eher das Gefühl, jemand schaltet den Föhn ein! Nicht desto trotz war der Skipper um 7:00 (!) schon beim Joggen.
Wir werden heute zurück in unsere "Südseebucht" nach Lipsi fahren. Bei den Temperaturen kann man sich eigentlich nur noch im Wasser aufhalten. Mittwoch sind wir dann wieder hier zurück um Petra und Henning abzuholen.
25.07.2009
Patmos!
"Eingeweihte" werden jetzt denken: Ach du je, Patmos. Gleich bekommt Bettina wieder ihren verklärt romantischen Blick und erzählt wie alles begann....damals ... vor 15 Jahren.
Nein, tue ich nicht! Keine Sorge. Wen's trotzdem interessiert, was wie begann, kann mich ja direkt kontaktieren;-))
Wir sind doch noch einen Tag länger in der "Südseebucht" geblieben und erst gestern von Lipsi nach Patmos gesegelt, und zwar mal wieder bei ziemlich optimalen Bedingungen: 5-6 Bft aus NNW. Diesmal mussten wir auch nicht direkt gegen an. Der Seegang war überraschend angenehm, obwohl es die letzten Tage ziemlich "gekachelt" hat.
Auch das Anlegen hat bestens geklappt, was nicht immer selbstverständlich ist, wenn man bei 20 Knoten Wind von der Seite nur zu zweit ist. Die Crew wurde jedenfalls vom Skipper außerordentlich gelobt ;-)
Beim abendlichen Rundgang durch den Ort haben wir mal wieder festgestellt, wie extrem hier expandiert wurde. Patmos hat sich zu einer der touristischen Hauptattraktionen entwickelt. Shop reiht sich an Shop, unterbrochen von Kneipen oder Rent-A-Cars.
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schon wieder Havarien ...
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... dafür mit schönem Blick
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Patmos hat uns wieder ...
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... und hat sich dramatisch verändert
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Läden an Läden ...
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... aber auch schöne Aussichten
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Und wieder Läden ...
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... und "Rent A Car"'s
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Unseren ursprünglichen Plan, gleich am nächsten Morgen weiter Richtung Amorgos und dann nach Milos zu segeln, haben wir nach einem Blick in den Wetterbericht erst mal geändert. Für die Kykladen ist mal wieder Wind bis zu 8 Bft angesagt. Das müssen wir uns nicht antun. Mit Petra und Henning, die wir am 29.7. auf Milos in Empfang nehmen wollten, haben wir ausgemacht, dass sie besser nach Patmos oder Samos kommen. Dann können wir hier noch ein bisschen Inselhopping machen und gemeinsam den Weg zurück in die Kykladen antreten.
21.07.2009
Chaos-Kino in Lipsi
Gespielt wird: Schlierende Anker, panikartiger Aufbruch und Ankersalat
Ein bisschen Wind aus der falschen Richtung, und schon bekommt man was geboten. Hydra liegt ziemlich sicher im Hafenbecken, die Böen mit immerhin 35 (!) Knoten kommen von hinten über die Kaimauer. Aber bei denen, die außen liegen, ist zum Teil der Teufel los. Gekrönt wurde das Ganze von einem griechischen Skipper, der rückwärts auf die Kaimauer zufuhr, Wind von vorne, kein Anker. Er wollte einen Mitsegler einsteigen lassen. Aber irgendwie hatte er wohl vergessen, den Vorwärtsgang einzulegen!? Deshalb krachte das Schiff mit ca. 4 bis 5 Knoten ungebremst rückwärts an den Betonkai! Klaus, der grad auf dem Weg zu Hydra war, hörte die berstenden Gläser und Teller klirren, die offensichtlich durchs Boot flogen. Aber da ging sicher mehr zu Bruch! Hoffentlich hat gar nie nie ein solcher Vollidiot unsere Hydra gechartert!!
Morgen fahren wir wieder in unsere "Südseebucht" und übermorgen nach Patmos weiter. Der Wind soll wieder weniger werden, gerade richtig für den Weg nach Milos.
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Hydra in Lipsi
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"Der" Kai in Lipsi ...
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20.07.2009
Nach zwei Tagen "Südseebucht" sind wir in den Ort von Lipsi gefahren. Nicht dass ihr meint, wir hätten nur gefaulenzt in der. Wir haben Hydra ausgiebig erst mit Meerwasser und dann mit Wasser aus dem Tank gereinigt. Klaus hat nämlich im Winter eine Deckpumpe eingebaut, die sich als äußerst praktisch erweist. Ja, und Bettina absolviert ihr tägliches Schwimmprogramm von 1-1,5 Stunden. Abends kocht sie neue Fanatsie-Curry-Gemüsegerichte, von denen zumindest der Skipper behauptet, dass sie ihm sehr gut schmecken. Der Abend endet dann meist mit Musikhören und Stern-Schnuppen-Zählen. Und wenn wir ganz fleißig waren, gibt es zur Belohnung eine Wasserpfeife - so wie heute.
17.07.2009
Zurück nach Lipsi
Um 11:00 machen wir von der Boje in Xerokampos los und nehmen Kurs auf Lipsi. Der Wind kommt auch diesmal wieder aus NNW allerdings mit nur vier Windstärken, aber dafür etwas untsteter. Wir kreuzen gegen an und erreichen nach fünf Stunden die "Südseebucht" von Lipsi. Jetzt erstmal schwimmen und danach ein bisschen ausruhen nach dem anstrengenden Segeltag. ;-) Naja, ihr kennt das ja schon. Außerdem war ja Carlos am Vorabend noch bei uns zum Essen und da wurde es halt doch wieder ein bisschen später.
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Zuhause bei Nachbarn ...
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... in der Bucht von Lera Lipsi
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Kapelle in Lera Lipsi
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Zugang zum Internet (?) ...
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... in der schönen Kneipe
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15.07.2009
Heute sind wir mit dem Bus nach Lakki gefahren um seit langem mal wieder im Internet die Einträge der letzten Tage nachzuholen und Mails zu beantworten. Abends treffen wir uns mit Carlos, dem Argentinier aus Patagonien. Bei einem Glas Rotwein beenden wir den Abend mit ihm auf Hydra und laden ihn für den nächsten Tag noch Abendessen bei uns an Bord ein. Gestern war erstmal Aufklaren und Ausruhen angesagt. Der "Ritt" vom Vortag steckte uns doch in den Knochen.
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Menü für Carlos ...
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... in der Abenddämmerung
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13.07.2009
North-Northwest (NNW) 5-6, locally 7...
... teilte uns die nette Dame von Olympia Radio mit. Dummerweise wollten wir genau nach NNW. Als wir den Wetterbericht abhörten, waren wir auch schon eine ganze Weile von Pserimos Richtung Leros unterwegs und wussten über die Wetterlage bereits bestens Bescheid. Bei Böen bis zu 32 Knoten ritten wir durch die Wellen. Aber da lacht das Herz der Steuerfrau. Nur kurz lässt sie sich vom Skipper ablösen und steht fast die ganzen 6 Stunden am Steuer. Gegen 17:30 kommen wir erschöpft, aber sehr zufrieden mit uns und der Welt, in der Bucht von Xerokampos an. Allerdings bläst es hier auch noch ganz ordentlich.
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Hydra heute etwas schräger ...
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12.07.2009
Weiterhin optimale Segelbedingungen
Wir machen uns auf den Weg nach Pserimos und lassen Hydra unter vollen Segeln laufen. Raumschots mag sie den WInd am liebsten. Die Bucht Vathi auf Pserimos empfängt uns mit türkisblauem Wasser und Sandstränden. Allerdings wird die Nacht mit relativ viel Wind etwas unruhig, weshalb wir gleich für den nächsten Tag den Rückweg mach Xerokampos planen. Von Pserimos hat man übrigens einen guten Blick auf die türkische Küste. Was sich da dem Auge bietet ist allerdings wenig erfreulich. Jeder Meter Küstenstreifen ist bebaut mit häßlichen Hotelburgen. Und über allem thront eine überdimensional große türkische Fahne.
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Zugebaute türkische Küste
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Abendessen auf Hydra
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11.07.2009
Geniales Segeln
Von Xerokampos nach Vathi auf Kalymnso segeln wir erst mit der Genua und dann noch mindestens eine Stunde mit dem Spinnaker. Viel schöner kann Segeln nicht sein. Von Vathi sind wir diesmal etwas enttäuscht. In dem Maß, in dem der Tourismus in den letzen Jahren zugenommen hat , hat der Charme des Ortes abgenommen.
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Abendessen in Vathi
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Hydra unter Spi
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09.07.2009
Nach dem Frühstück machen wir einen kurzen Schlag unter Spi nach Xerokampos. Die Bucht haben wir noch vom letzten Jahr in guter Erinnerung. Das Wasser ist nach wie vor glasklar und lädt zu ausgiebigem Schwimmen ein.
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Der Mond geht auf
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Auf dem Weg nach Xerokampos
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