Unsere Reise mit

HYDRA II

Richtungswechsel

   
31.08.2009  


Eine Entscheidung ist getroffen


31.08.2009
Kurs Ost ?!?!
Ja, tatsächlich, wir befinden uns auf Ostkurs und sind gestern wieder in Monemvasia eingelaufen. Sicherlich lesen einige von euch den Satz mit ungläubigen Gesichtern, andere haben zwischen den Zeilen unserer letzten Einträge vielleicht schon erste Anzeichen für diese Entscheidung gefunden.

Wie alles im Leben, hat auch das Seglerdasein zwei Seiten. Solange man in der kalten Heimat davon träumt, sieht man blauen Himmel, die Weite des Meeres und Südsee ähnliche Buchten. Das haben wir tatsächlich auch alles erlebt und genossen. Und jetzt kommt das große ‘Aber’, die Kehrseite der Medaille: Buchten, in denen der Anker nicht hält, weil plötzlich der Wind dreht. Häfen, in denen man ständig Gefahr läuft, dass andere Segler den Anker raus reißen. Wehe man ist da nicht an Bord, dann zerschrammt das Boot ganz schnell an der Kaimauer. Kurzum, Situationen, die es nicht zulassen, das Boot zu verlassen. Situationen, die einem nachts den Schlaf rauben weil man immer mit einem Ohr am Wind ist. Da wird das schönste Schiff schnell zum Gefängnis, wie wir ja in unserem Beitrag von Elafonisos bereist erwähnten. Zu all dem kommt noch das Kapitel Technik. Heute ist es der Außenborder, morgen wohlmöglich das Getriebe. Von so Kleinigkeiten wie undichten Luken oder Kloventilen ganz zu schweigen. Glücklich, wer da in seinem früheren Leben Mechaniker war. Blöd gelaufen für Berater, Softwareentwickler und sonstige theoretische Besserwisser. Die können vielleicht am Schreibtisch alle Probleme lösen, aber eingeklemmt im Maschinenraum bei Wind und Welle packt sie bisweilen die Verzweiflung. (Übrigens, während ich das schreibe, beobachten wir einen Griechen dieser Spezies, der seinem Außenborder gerade den letzten Todesstoß verpasst.) Und so langsam wird aus dem Traum ein Albtraum. Soweit wollen wir es nicht kommen lassen. Deshalb legen wir noch mal eine Winterpause ein.

Die Zeit nutzen wir, um uns mehr mit der Technik vertraut zu machen. Vor allem wollen wir uns in diesen Monaten aber mit uns selber auseinandersetzen. Vielleicht gibt es doch einen Weg, den Traum zu realisieren, ohne dass er zum Albtraum wird. Und dann gilt es noch unsere eigenen “technischen” Voraussetzungen zu verbessern, denn auch bei uns “klemmt” die Mechanik an der einen oder anderen Stelle.

Für Hydra haben wir ein extrem günstiges Winterquartier in Messolonghi gefunden. - Danke noch mal, Holm, für den Super Tipp!
Wir werden von Anfang November bis Ende April in München sein. In jedem Fall planen wir für den nächsten Sommer eine weitere Segelsaison. Mal sehen wo uns die Reise zu uns hinführt. Ob es allerdings noch der ganz große Schlag wird, ist fraglich. - Wir sind halt auch keine dreizehn mehr ;-))


- Bilder folgen noch! -

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