Unsere Reise mit

HYDRA II

Jetzt geht es los

   
01.06.2010 - Ende Juni  


Wir sind unterwegs


18.06.2010
Einhandsegeln II
05:15, was ist jetzt? Aha, der Wecker! Kurze Nacht, Wind eingeschlafen, völlig glatte See. Auch gut, dann unter Motor um 06:00 los. Das Deck ist patschnaß, sind gestern doch ein paar Spritzer raufgekommen. Kurz vor der Brücke von Patras kommt Wind auf, diesmal aus Ost, also von hinten! Überlege kurz, ob ich den Spinnaker setzen soll. Vor allem, wie ich das bewerkstelligen soll, gleichzeitig den Spi zwischen den Leinen einfädeln und vom Cockpit aus das Fall bedienen. Blick zum Windmesser: 24 Knoten! Den Spi will ich nicht riskieren! Schade, da muss ich mir was überlegen, wie das alleine geht. Dafür Genua ausrollen, macht auch 7 Knoten Fahrt. Ganz ruhig, fast wie am Ankerplatz, gehts dahin. Der Zauber ist aber nach ein paar Seemeilen schon wieder vorbei, also Motor an. Leider ist unser Liegeplatz in Messolonghi nicht mehr frei, wollte mal allein rückwärts "einparken". Dann eben längsseits. Dafür haben wir jetzt einen völlig freien Blick vom Cockpit aus auf den Ort, andere Schiffe sind nicht zu sehen. Alberto liegt am Steg gegenüber und erzählt sofort die Neuigkeiten von "Marinas" Welpen: einer ist leider ertrunken, alle anderen dafür wohlauf. Salzkruste abschruppen verschiebe ich auf Morgen, ist eh so heiß. Für den Rest des Nachmittags überlege ich mir nach einem Kaffe noch ein Programm ...

17.06.2010
Einhandsegeln I
Am Morgen Bettina zum Bus nach Athen gebracht. Sie fliegt zum Abifest nach München. Deshalb der Einhandsegler. Ablegen in Galaxidi gelingt perfekt. Leider hats keiner gesehen. Die ersten 5 Seemeilen war motoren angesagt, sieht nach wenig Wind aus. Am Kap Andromaki den Südkurs Richtung Westen geändert, Trizonia liegt an. Seltsamer Seegang bei Flaute. Kurz danach die ersten Schaumkäppchen. Also kurz warten, wo der Trend mit der Windstärke hingeht. 22 Knoten, Segel setzen. Zur Sicherheit das Groß gleich im zweiten Reff, als Einhadsegler ist Vorsicht geboten. Kurz danach pendelt der Windmesser zwischen 26 und 30 Knoten, Windstärke sieben. Und genau gegenan! "Leo", unser Autopilot, steuert. Ein paar Wenden und vier Segelstunden später Segel bergen im Lee von Trizonia: Affenrennerei, dauern klemmt irgenwo was. 28 Knoten Wind, wie das in der Bucht wird? Jetzt muss der Anker beim ersten Versuch halten, viel Platz ist nicht. Allein am Steg anlegen wäre chancenlos, da knirschts. Der Anker greift sofort. Durchatmen! Schlaf nachholen. Am Abend Dinghi klarmachen und rüber in den Ort, Wetterbericht abholen. Ob der hilft ist aber die Frage. Für Heute war die Vorhersage "Variabel 3 to 4"! Morgen gehts weiter ...

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Abschied am Morgen
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Galaxidi liegt achteraus
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Ob ders bei 30 Knoten versucht hat?
 
 


13.06.2010
Galaxidi
Da sind wir wieder! Galaxidi fasziniert uns jedesmal aufs Neue und bleibt einer unserer Lieblingsorte. Nach einer Nacht in Trizonia fahren wir am 11.06. - leider auch wieder unter Motor - die 30sm hierher. Unser "Stammplatz" vor dem "Kiosk" ist auch noch frei und wir werden freundlich in Empfang genommen. Unser erster Gang am nächsten Morgen führt uns zum Friseur. Der Skipper braucht dringend einen Haarschnitt und der von Galaxidi war bisher der Beste. Die Chefin erinnert sich noch an uns und nimmt Klaus gleich unters Messer. Fesch schaut er aus!
Die Temperaturen hier sind exorbitant. Bis zu 35°C messen wir. Nein, nein, wir beschweren uns nicht. Zumal man es in dem schönen Strandbad im Schatten oder abwechselnd im Wasser gut aushalten kann. Laufen geht nur ganz in der Früh, was Bettina zu nachtschlafender Zeit um 6:15 aus dem Bett treibt. Gegen Abend, wenn sich die Hitze etwas legt, halten wir es auch wieder im Cockpit aus. Ganz allmählich erwacht der Ort nach der mittäglichen Siesta. Aus "Dinos" Taverne gegenüber ist uralte Filmusik zu hören. Es klingt wie aus einem alten Dampfradio zu Zeiten dieser wunderbaren italienischen scharz/weiss Filme. Genau das Richtige für den Beginn einer lauen Sommernacht....

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Galaxidi
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Das Strandbad
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"Der" Haarschnitt
 
 


09.06.2010
Unterwegs
Träge zieht Hydra ihre Bahn durch die blaue See. Der Wind streicht sanft über unsere Haut.......leider nur der Fahrtwind. Zum Segeln reicht es nicht. Also motoren wir von Messolongi nach Trizionia, unsere erste Etappe der Saison.
Natürlich sind wir nicht los, ohne uns von unserer Hundefamilie zu verabschieden. Für die Jungen gab es nochmal in Milch eingeweichtes Brot und ein paar extra Streicheleinheiten. Zugegeben, wir waren ziemlich lange in Messolongi, aber es hat uns hier einfach super gut gefallen. Die junge Stadt, das familiäre Marina-Leben, nette Bekanntschaften, die Natur, gute Einkaufsmöglichkeiten - eigentlich hat es uns an nichts gefehlt. Dennoch wollen wir hier natürlich nicht den ganzen Sommer verbringen. Von unseren Italien-Plänen sind wir allerdings wieder abgekommen. Beim letzten sonntäglichen Grillen in der Marina mehrten sich die Informaionen über die horrenden Preise in italienischen Häfen. Dummerweise ist man meist auf die Häfen angewiesen, da es wenig Ankerbuchten gibt, die auch bei stärkerem Wind noch sicher sind. Unter 100 € pro Nacht geht da nix und meistbietend kam Porto Cervo ins Spiel mit 450 €. Da bleiben wir doch lieber in Griechenland, wo es immer noch so vieles zu entdecken gibt, das wir nicht kennen. Unser derzeitiger Plan sieht so aus: Die nächsten Tage geht es Richtung Kiato, von wo aus Bettina am 17. Juni den Zug zum Athener Flughafen nimmt. Sie fliegt anlässlich ihres 30(!) jährigen Abi-Treffens für eine Woche nach München. Danach wollen wir rund um den Peleponnes und über Poros und Euböa in die nördlichen und östlichen Sporaden. Von da aus soll es dann noch mal in die Kykladen gehen und über den Kanal von Korinth zurück nach Messolongi, wo Hydra wieder ihr Winterlager beziehen wird. Sollte also der eine oder andere von euch Lust auf einen Griechneland-Törn verspüren - es sind noch Plätze frei.

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Abschied von unseren "Freunden"
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und ein letzter Leckerbissen
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Futterneid?
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Wir? Niemals!
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Messolongi liegt schon im Kielwasser
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Die typischen Stehlenhäuser...
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...säumen die Lagune,
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...durch die wir langsam Richtung offenes Meer gleiten.
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Begnung unter Kats.
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Trizonia


07.06.2010
Ein Hundeleben ?!?
Nein, nicht unseres! Eigentlich sprechen wir von neun Hundeleben. Hier in der Marina lebt eine Hündin, die von einigen Seglern gefüttert wird. Sie haben ihr auch den passenden Namen "Marina" gegeben. Natürlich fehlt Marina bei keinem sonntäglichen Grillen. Schließlich fällt da so mancher Knochen oder das eine oder andere Stück Fleisch ab und notfalls kann man ja auch ein bisschen nachhelfen. Dass Marina Mutter ist, war nicht zu übersehen. Nur ihren Wurf hatte noch niemand ausfindig machen können. Am letzten Sonntag war es dann so weit: Klaus kommt am Bürogebäude vorbei und hört ein Fiepen. Kurz darauf purzeln ihm zwei Welpen um die Füße. Das kann ich mir natürlich auch nicht entgehen lassen. Wir spielen und schmusen mit den beiden, ca. sieben Wochen alten Welpen und Marina schaut vertrauensvoll zu. Auf einmal kriechen noch drei Wollknäule aus dem Gebüsch. Schnell weiss die ganze Marina Bescheid und alle bewundern den Nachwuchs. Als wir am nächsten Morgen die Jungen besuchen, trauen wir nseren Augen nicht. Wir zählen acht kleine Hundebabies, eines süßer als das andere. Später bin ich am Kai unterwegs und meine die Jungen ziemlich laut schreien zu hören. An ihrem Platz hinter dem Büro ist aber keines zu sehen. Am anderen Ende der Marina mache ich die Mutter aus und gehe ihr nach, aber keine Spur von der Brut. Als ich wieder zum Schiff zurück will, höre ich das Wimmern wieder lauter. Ich gehe an den Rand der Kaimauer und sehe eines der Kleinen im Wasser. Es steht mit den Hinterbeinen auf einem Felsvorsprung und klammert sich mit den Vorderpfoten verzweifelt an der Kaimauer fest. Schell befreie ich es aus der misslichen Lage. Es sieht aus wie eine nasse Ratte, zittert erbärmlich und hört nicht auf zu jammern. Eine Süßwasserdusche unter dem Wasserhahn ist eine erste Hilfsmaßnahme und dann zum Aufwärmen in die Sonne. Aber da kommt auch schon die fürsorgliche Mama und schleckt den verlorenen Sohn ab. Und was jetzt am besten hilft ist natürlich die Muttermilch. Wie schön, so ein kleines Hundeleben gerettet zu haben. Die Versuchung ist groß, zumindest eines der Hundebabys zu behalten. In der Situation befanden wir uns ja schon öfters, aber es geht schlicht und einfach nicht. Doch so lange wir hier sind kümmern wir uns natürlich um Marina und ihr Kids, die jeden Tag zutraulicher werden.

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"Marina" zeigt ertsmals ihre Jungen
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Die ersten Beiden ...
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... sind gleich ganz kuschlig
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Erschöpft, nass, aber gerettet
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Irgendwann sind alle acht da ...
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... und rennen der Mutter nach
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So ein kleiner Wollkneuel
 
 
 


02.06.2010
Klaus, der Maschinist
Dem, was Klaus in den letzten Tagen alles in den Maschineräumen installiert hat, muss ich ein extra Kapitel widmen. Ich versuche das mit meinem laienhaften Wissen einigermaßen richtig zu formulieren. Also, ihr müsst euch vorstellen, dass man hier und auch anderswo nicht immer so super sauberen Diesel tankt. Dafür gibt es, so wie auch beim Auto, Filter. Allerdings kann natürlich so ein Filter auch verstopfen und dann bekommt die Maschine keinen Sprit mehr. So was passiert natürlich meistens dann, wenn es eh brenzlig wird, zum Beispiel beim Anlegen oder in anderen schwierigen Situationen. Aus dem Grund hat Klaus für beide Motoren eine Doppelfilteranlage mit Umschalthebel installiert. Bekommt eine Maschine also keinen Diesel mehr, kann man schnell den Hebel umlegen auf den zweiten Filter und schon gehts weiter. Das klingt vielleicht relativ einfach. Aber zunächst muss eine neue Halterung für die Filter gebaut werden. Dann muss der Originalfilter durch die Doppelfilteranlage ausgetauscht werden. Dummerweise war auch noch eine Wasserabpumpleitung im Weg, die verlegt werden musste. Ich bin jedenfalls sehr beeindruckt und selbst ein australischer Segler hier am Steg meinte: "This looks like a serious piece of eqiupment."
Aber das war noch nicht alles. Neben dem Maschinen-Thema, zu dem auch so Sachen wie Öl- und Ölfilterwechsel gehören, hat Klaus auch noch einen Anker-Fernbedien-Schalter am Steuerstand eingebaut. Wenn wir zu zweit anlegen, stehe ich normalerweise vorne am Anker und sobald die Entfernung zum Kai einigermaßen stimmt, renne ich nach hinten um eine der Leinen zu übergeben. Oft muss man aber dann mit der Ankerkette noch ein bisschen feinjustieren. Und das können wir jetzt ohne weiteres Hin- und Herrennen vom Steuerstand aus machen. Ein richtiger Schiffstechniker ist mein Klaus geworden.

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Aus einem kleinen Ausschnitt ...
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... wird eine Ankerfernbedienung
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So wird langsam aus einem Brett ...
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... mit ein paar Leitungen ...
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... aus einer alten ...
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... eine neue Diesel-Filteranlage
 
 
 
 

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