In der Ägäis
Mit Gästen im Dodecanes
31.08.2010
Ruhetag in Lipsi
Warten auf Wind. Windfinder sagt für Morgen den Winddreher von Süd auf Nordwest voraus, aber leider erst für Mittag. Damit müssten wir auf dem Weg nach Denoussa die ersten Stunden gegenan gehen. So verschieben wir den Sprung in die Kykladen auf Donnerstag. Da die Kids unbedingt noch in Lipsi bleiben wollen, verschieben wir auch die kurze Strecke nach Patmos auf morgen. Die Entscheidung wurde zwar nicht einstimmig getroffen, aber so ist das halt mit der Demokratie. Lipsi ist aber auch wirklich super geeignet für Kinder. Hier können sie alleine spielen, den Fischern zuschauen oder im Marine-Shop ihre Angelausrüstung erweitern - den ersten Kescher haben sie gestern versenkt. Auch der Strand ist nicht weit. Und Skipper und sin Fru können im Internet endlich mal wieder die Logbucheinträge nachholen, in einer der schönsten Ouzerien sitzen oder gemütlich am Dorfplatz ein Salat essen.
Lipsi Ort
Leider müssen wir von Xerokampos nach Lipsi motoren, der Südwind ist selbst für den Spi zu schwach. Macht aber nichts, dafür dürfen die Kids am Seil nachgeschleppt werden. Das ist natürlich die Sensation und so entscheiden auch die Erwachsenen sich für ein erfrischendes Bad am Seil. Am Abend legen wir in Lipsi am Kai an und gehen gemeinsam Abendessen.
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Nach morgendlichem Bad ...
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... und "Pause" während der Fahrt ...
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... wird am Seil hinterhergezogen!
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29.08.2010
Stefan und Klaus fahren nach Lakka, einkaufen und mal wieder richtig Wetterbericht kucken. Dabei stellt sich heraus, dass am Mittwoch ein Winddreher zurück auf Nord kommen soll und auch noch relativ moderate Bedingungen herrschen sollen. Das werden wir nutzen, aber bis dahin müssen wir uns hier noch die Zeit vertreiben. Das sollte aber bei "den" Buchten nicht schwer fallen.
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Der erste Fang wird bewundert
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"Stielleben mit Kids"
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Der Fang wird vorgeführt
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Ob der wohl reichen wird
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Xerokampos
Von Lera Lipsi nach Xerokampos, die Neu-Segler können sich am Steuer versuchen, denn Wind ist Mangelware. Selbst Stefan ist beeindruckt, dass so ein Segelboot selbst unter Motor nicht so einfach geradeaus fährt. Außerdem fehlen die Markierungen auf der "Straße", sagt er. Also gehts anfangs bei allen im Zick-Zack-Kurs Richtung Süden. Denn auch steuern nach Kompass will gelernt sein. Aber als Training fürs Segeln ist diese Erahrung gut geeignet. Für die nächsten Tage ist leichter Wind aus südlicher Richtung vorhergesagt, damit können wir den Sprung in die Kykladen vorerst vergessen.
Badetag in Lera Lipsi
Besser gehts nicht für die Kids: Schwimmen, Schnorcheln, Dinghifahren und am nahe gelegenen Strand Muscheln suchen. Da fällt die Entscheidung nicht schwer, noch einen Tag in dieser wunderschönen Bucht zu bleiben. Doro würde zwar gerne weiterfahren - dem nächsten Shoppingparadies entgegen ;-) - wird aber schnell vom Rest überstimmt. Wir verholen uns an die Boje vor unserer "Thunfisch-Taverne". Heute marschieren Skipper und Kapitana in den Ort, um weitere Einkäufe zu tätigen und den aktuellen Wetterbericht aus dem Internet zu holen. Sie sind dankbar, dass zumindest Johannes sie begleitet und sich als Tragehilfe anbietet. Abends treffen sich dann alle zum Thunfisch in der Taverne. Bevor die Kids am Tisch einschlafen, fährt Stefan die Meute zum Schiff, wo sie von Doro in die Kojen verfrachtet wird. Stefan kommt noch mal zurück und zu dritt lassen wir den Abend bei Ouzo und Martini ausklingen.
Lera Lipsi
Heute gehts richtig los. Wir haben guten Wind und können fast die ganze Strecke nach Lipsi segeln. Allerdings fällt der Großteil der Crew bald in Schlaf. Sei es aus tatsächlicher Müdigkeit oder in Folge der Einnahme von Reisekaugummis. Wellen und Wind sind für einige unserer Gäste doch noch ein bisschen viel am ersten Tag. Das Cockpit wird zum Matratzenlager. Lediglich Ruby und Klaus halten die Stellung. Gemeinsam wachen sie über Hydras Kurs und den Schlaf der anderen. Die werden erst nach der Ankunft in der Bucht von Lera Lipsi und einem erfrischenden Bad wieder so richtig zum Leben erweckt. Kids und Eltern sind sogar so munter, dass sie den Fussweg in den Ort von Lipsi antreten, um dort einzukaufen und zu Abend zu essen. Klaus und Bettina bleiben an Bord, da es noch ganz schön windig ist. Und wenn sie ehrlich sind, genießen sie auch ein wenig die Ruhe zu zweit.
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Das Cockpit wird zum Schlafplatz
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Jede Stelle wird belegt ...
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... währen Ruby Wache schiebt
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Pythagorion
Eigentlich wollte Klaus nur Brot und den Wetterbericht holen, aber Doro und Nounou wittern "Shopping-Luft" und dann fahren Stefan, Ruby und Johannes auch gleich mit, während Bettina ihr Schwimmtraining absolviert. Damit erledigt sich unser ursprünglicher Plan, heute noch nach Agothonisi zu fahren. So ein Shopping-Ausflug dauert halt seine Zeit. Nachmittags fahren dann die drei "Damen" noch mal ins "Shopping-Paradies", wobei Bettina der Versuchung widerstehen kann und statt dessen bei einem Glas Wein ihre Mails checkt und ein paar Telefonate übers Internet tätigt. Abends gibt es Kartoffelsuppe à la Stefan.
Hydra fest in Kinderhand
Ruby (7), Nounou (10), Johannes (10) mit Doro und Stefan reisen an. Die Kids nehmen Hydra sofort in Beschlag. Für sie ist alles neu und megainteressant. Beeindruckt sind sie von der Größe unserer Hydra und natürlich - wie alle Kinder - von dem Netz, auch wenn wir ihnen leider erklären müssen, dass es nicht zum Trampolinspringen geeignet ist. Auf jeden Fall wird es für die nächsten zwei Wochen wohl ziemlich lebhaft bei uns werden. Für das erste Badevergnügen und für einen ruhigen Schlaf der Eltern verholen wir uns am Nachmittag in die Ankerbucht vor den Hafen von Pythagorion. Stefan kocht für die ganze Meute und bald fallen Kinder wie Eltern müde in die Kojen. Die vorherige Nacht hatten sie auf der Fähre von Athen nach Samos verbracht, da war nicht viel an Schlaf zu denken.
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Die neuen Gäste ziehen ein
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Erste Dinghifahrt
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Mit Schwimmweste und ohne Murren
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Stefan, der neue Chefkoch
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Der erste Salat auf Hydra ...
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... wird im Cockpit serviert
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Stefan geht mit den Kids ...
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... und Dinghi auf Erkundung
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Und schon gehts los
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23.08.2010
Arbeitstag
Wir verlegen uns an den Kai, wir wollen Wasser tanken und Hydra reinigen. Naja, von wollen ist keine Rede. Aber glücklicherweise sind die Temperaturen mittlerweile im erträglichen Bereich, also zwischen 29 und 33 Grad. Der Anker hält erst im zweiten Versuch, aber da der Wind nachgelassen hat, macht auch das nicht ganz so viel. Kurz vor Sonnenuntergang spritzen wir das Salz der letzten Tage vom Deck und tanken Wasser. Damit schwimmt Hydra wieder grad so auf der Wasserlinie. Wir sind bereit für den Ansturm.
22.08.2010
Wartetag
Gleicher Mist wie gestern, Welle aus Südost, Wind aus Nord, heute aber weniger Wind, deshalb mehr Welle. Wir müssen fast die Espressokanne festhalten, damit sie nicht umkippt. Aber wie gestern endet auch die Welle irgendwann. Der Wind erreicht nicht ganz die gestrige Stärke und so wird ein gemütlicher Tag daraus. Bettina spult wieder ihr Trainingsprogramm ab und das gleich zweimal.
21.08.2010
Ruhetag in Pythagorion
Von wegen Ruhetag, morgens ist eine unerklärliche Welle aus Südost und im Laufe des Tages legt der Wind mächtig zu. Die Welle ist deshalb so unerklärlich, weil der Wind ganau aus Nord kommt, aber je mehr der Wind zulegt, desto mehr bügelt er sie glatt. Den ganzen Tag über geht kein Segler raus und erst am Abend kommt eine große Motoryacht rein. Die ist aber so groß, der machen auch 10 Beaufort nichts aus. So wird nach großem Frühstück mit Speck und Spiegelei ein Badetag daraus. Baden geht aber auch kaum, denn obwohl wir nur 150 Meter vom Strand entfernt liegen, baut sich schon eine ganz hübsche Welle auf. Am Nachmittag heißts dann Abschied nehmen: Petra und Henning müssen zum Flughafen. Die Kapitana fährt sie mit dem Dinghi zum Kai, Klaus bleibt derweil auf Hydra, wegen des Gebläses. Kurz vor Sonnenuntergang kommt noch eine SAS-Maschine, die erst im dritten Versuch die Piste trifft. Klingt schon bedrohlich, wenn der Jet knapp über die Ankerlieger und die dahinterliegenden Häuser anfliegt und dann mit Vollschub wieder durchstartet. Der hat vermutlich die gleichen Probleme wie wir beim rückwärts einparken. Rechnet er mit einer Bö und bleibt sie aus, liegt er ein paar Meter deneben. Rechnet er nicht mit ihr und kommt sie, liegt er auf der anderen Seite ein paar Meter daneben. Olympia Radio gibt eine Gale-Warning für Samos Sea, NNW 7 - 8. Deshalb schläft Klaus erst mal im Cockpit. Da aber das ganz große Gebläse ausbleibt, legt er sich in den Saloon. Das war in diesem Jahr der erste Tag mit richtigem Meltemi!
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Spiegelei zum letzten Frühstück mit Petra und Henning
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Die Rucksäcke sind schon gepackt
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Ein letzter Gruß
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Kapitana mit den Gästen auf dem Weg zum Kai
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Der SAS-Vogel im Anflug
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Ob er diesmal trifft
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Die Kapitana kommt allein zurück
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Pythagorion
Letzter Segeltag für Petra und Henning. Und was für einer. Bei Nordwind zwischen 15 und 30 Knoten gehts nach Pythagorion. Natürlich mal wieder genau gegenan, aber da wir mit Samos eine Wellenbarriere im Norden haben, ist der Seegang noch ganz moderat. Zuerst versuchen wir wieder nach Westen zu kommen, aber je weiter wir segeln, desto mehr nimmt der Wind ab. Also Wende und nach Osten. Und siehe da, der Wind nimmt wieder zu. So segeln wir bis fast an die türkische Grenze und wenden erst dort. Südlich von Samos ist der Wind sehr unbeständig, es gibt Flautenlöcher und starke Böen. Je näher wir Pythagorion kommen, desto mehr nimmt der Wind zu. Am Ende haben wir sowohl im Groß als auch in der Genua das zweite Reff, und trotzdem gehts mit 6 - 8 Knoten Fahrt hart am Wind gegenan. Im Vorhafen nimmt der Wind etwas ab, um uns aber den Streß mit dem Ankersalat zu ersparen, gehen wir vor Anker. Gekocht wird wieder an Bord, Bettina macht Spaghetti mit Meeresfrüchtesoße, alle sind begeistert. Petra und Bettina verquatschen sich noch und leeren den Rest vom Ouzo bis tief in die Nacht. Ist sicher gut für den Kopf am nächsten Morgen.
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Vor Anker in Pythagorio
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Der Einkauf kommt zurück
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In Pythagorio gehen die Lichter an
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Agathonisi
Wir haben umdisponiert. Statt nach Patmos sind wir nach Agathonisi gesegelt. Grund dafür ist die Wettervorhersage von Windfinder. Die sagt für Samstag mächtig viel Wind aus Nord an. Petra und Henning müssen aber schon um 17:00 zum Flughafen und da wollen wir nicht riskieren, dass wir nicht rechtzeitig in Pythagorion ankommen.
Aber dafür konnten wir wieder den ganzen Weg vom Buchtausgang in Lera Lipsi bis zum Eingang in Agathonisi segeln. Nicht bei viel Wind, aber bei 12 bis 14 Knoten gings gemächlich voran. In Ag. Gerrgiou sind auch schon einige Yachten vor Anker. Am nördichen Anleger liegt ein deutscher Kat, der sofort anbietet, sich ein paar Meter zu verlegen, um genügend Platz für uns zu schaffen. Das nehmen wir sofort an und quetschen uns zwischen Kat und eine griechische Motoryacht. Da wir ja sowieso am Kai liegen, gehen wir in einer der Tavernen essen. Ganz entgegen Erguns Aussage sind die Speisen ziemlich gut. Und zu guter letzt gibts noch eine Ouzo im Cockpit
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Zwischen Kat und Motoryacht ©Petra
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Gemütlich beim Ouzo im Cockpit
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Lera Lipsi
Henning und Klaus "zerlegen" nach dem Frühstück erst einmal die Steuerbordmaschine. Glücklicherweise ist der Schaden gleich gefunden, bei einem der Drähte vom Drehzahlgeber ist der Stecker durchkorrodiert. Die Reparatur dauert allerdings etwas länger, der Geber ist natürlich so eingebaut, dass er nur mit starken Verrenkungen erreichbar ist. Und dann machen wir uns auf den Rückweg, Anfangs mit Ziel Patmos, aber leider läßt uns der Wind etwas im Stich und wir disponieren auf Lera Lipsi um. Bis zur Nordspitze von Leros kommen wir noch, aber dann gehts bei 8 - 10 Knoten Wind kaum mehr vorwärts. Unter Maschine fahren wir die letzten 6 Meilen in die Bucht und können gerade noch die letzte Boje unserer Strandkneipe ergattern. Unser Gegner war nur 2 Bootslängen hinter uns und hatte scheinbar schon seine Freunde beauftragt, mit ihrem Dinghi die Boje zu besetzten. Als Bettina den Dinghikäptn anspricht ist der aber sehr freundlich und reicht uns sogar die Leine. Am Abend gehen Bettina und Klaus einkaufen in den Ort. Und der Internetbesuch mit Mailcheck muss ja auch noch erledigt werden. Das Abendessen genießen wir wieder in der Strandkneipe. Diesmal sind die Tunfischsteaks vom Allerfeinsten, innen noch fast blutig und die Portion wird auch immer größer. Wir schaffens fast nicht, den Fisch aufzuessen. Danach wird im Cockpit von Hydra ein Ouzo zum Sternegucken gereicht. So läßt sichs leben.
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Bastelstunde am Morgen ©Petra
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In "unserer" Strandkneipe in Lera Lipsi, ...
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wos den leckeren Tuna gibt ...
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... mit Petra und Henning
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"Unsere" Strandkneipe
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Xerokampos
Und gleich noch ein genialer Segeltag! Wir verlassen die Bucht von Lera Lipsi erst gegen Mittag und setzten direkt vor der Bucht den Spinnaker. Bergen müssen wir den erst am Eingang der Bucht nach Xerokampos. Dort machen wir an einer Boje einer der Tavernen fest. Als Henning den Motor abstellt, stellt er fest, dass der Drehzahlmesser der Steuerbordmaschine nicht mehr funktioniert. Hofffentlich nichts größeres. Den Abend verbringen wir in der Taverne, zu der unsere Boje gehört. Petre ist ganz begeistert von der Bucht und auch vom nächtlichen Ambiente des Dorfes. Leider verheddert sich in der Nacht der Saildrive der Backbordmaschine an einer der Bojenleine und zieht die Boje gegen das Brückendeck. Vom Schlagen des Metallschaftes wird Klaus wach und klariert den ganzen Wooling. Dazu muss er um 03:15 Nachts leider ins Wasser. Zu ist nichts, aber die Leine kriegt er auch ohne Sicht vom Saildrive.
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Ansichtssache ©Petra
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Lera Lipsi achteraus ©Petra
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Wohin gehts denn nun? ©Petra
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Der Spi wird vorbereitet ©Petra
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Das eine Ende ist gleich gefunden ... ©Petra
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... und wo ist das Andere? ©Petra
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Scheinbar doch alles entwirrt ... ©Petra
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... und schon ist er oben ©Petra
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Ein wenig Feintuning ist noch nötig ©Petra
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Abendstimmung ©Petra
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Strandkneipe in Xerokampos ©Petra
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Nachtstimmung in Xerokampos ©Petra
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Pythagorion - Lipsi
Unser Chefkoch Dirk steigt aus. Klaus und Bettina bringen ihn mit dem Dinghi zum Taxi und gehen im Internet den Wetterbericht abholen. Außerdem müssen wir unsere verliehene Kabeltrommel abholen. Ingrid, eine der Mitseglerinnen ist die Überbringerin und es entwickelt sich ein nettes Gespräch. Wir werden sicher in Kontakt bleiben und vereinbaren für den Winter ein Treffen in München. Danach brechen wir mit Ziel Lipsi auf. Der Wind in der Bucht von Pythagorion ist ähnlich stark wie gestern und so segeln wir bei bis zu 32 Knoten mit gereffter Genua los. Wir wenden wieder unsere schon bewährte Taktik an und machen anfangs West. Heute meints der Wind gut mit uns und das Flautenloch ist nur 2 Meilen groß. Dann setzten wir Groß uns Genua und mit zunehmendem Wind gehts immer schneller fast genau nach Süden. Als wir bereits querab von Lipsi sind wirds zuviel fürs erste Reff. Im zweiten machen wir immer noch zwischen 9 und 10 Knoten Fahrt. Im Lee von Lipsi kommen dann auch noch ein paar Böen um die 35 Knoten, da war das zweite Reff also dringend nötig. Die Frage ist nur, wie die Lage am Ankerplatz wird. Aber je weiter wir in die Bucht kommen, desto weniger wird der Wind. Naja, Böen mit 28 Knoten sind immer noch dabei, aber unser Anker hält beim zweiten Versuch. Abends beruhigt sich die Lage etwas und Petra und Bettina machen sich zu Fuß auf den Weg nach Lipsi. Diesen genialen Segeltag beschließen wir mit einem leckeren Improvisationsmenü alà Petra & Bettina.
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Dirk muss schon wieder nach Hause ... ©Petra
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... und weg ist er, schade ©Petra
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Agathonisi - Pythagorion
Als wir am Morgen ablegen wollen, stellt sich heraus, dass unser Starnberger Nachbar seine Maschine wegen Strommangel nicht mehr starten kann. Wir leihen ihm unsere Kabeltrommel und vereinbaren, uns in Pythagorion wieder zu treffen. Danach gehts endlich los. Am Ausgang der Bucht blästs mächtig, drum setzten wir das Groß erstmal im zweiten Reff. Aber kaum sind wir aus dem Lee der Insel, nimmt der Wind wieder ab. Wir quälen uns noch eine Stunde bei drehenden Winden, bis der Wind fast ganz weg ist. Leider haben wir dabei nur 2 Meilen in Richtung unseres Zieles gutgemacht, den Rest muß wieder die Maschine erledigen. Dummerweise läuft von Westen eine schaurige Dünung und läust Hydra auf unserem Nordkurs ganz mächtig hin- und herrollen. Leider kommt segelbarer Wind erst 2 Meilen vor Pythagorion auf, aber das rentiert sich nicht mehr zum Segel setzten. In der Bucht von Pythagorion blästs auch ganz mächtig. Natürlich kommt der Wind quer zu den Yachten, die am Kai festgemacht haben, und die Büge werden bei jeder Bö nach Lee gedrückt. Auf jedem Boot springt dann einer zum Bug und kontrolliert den Anker. Der einzigen freie Platz liegt auch noch so bescheuert, dass wir unseren Anker jeweils über die Ankerketten der beider Yachten an unserer linken und rechten Seite legen müßten. Also entschließen wir uns im Vorhafen zu ankern und selbst zu kochen. Auf dem Weg in den Vorhafen kommt uns eine mächtige Motoryacht entgegen, die sich klarerweise an den freien Platz legt, natürlich mit 80 Meter Kette. Der blockiert nicht nur die beiden neben sich, da kommt bei den Nachbarn sicher Freude auf. Bettina macht am Abend Chicken-Curry, das diesmal ordentlich scharf ausfällt, aber ganz offensichtlich trotzdem allen gut schmeckt. Selbst Dirk spart nicht mit Lob und das will was heißen!
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Mit Heckleinen zu den Felsen festgemacht ©Dirk
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Agathonisi II
Alte Taktik, neuer Tag. Wieder segeln wir mit der Genua aus der Bucht von Pythagorion und kommen fast bis zum Tauchplatz am Strand von Tsoupela. Dirk und Klaus machen dort ihren dritten Tauchgang. Leider ist die Unterwasserwelt nicht ganz so schön wie bei den ersten beiden. Macht aber nichts, den beiden hats gefallen. Kaum aus dem Wasser, gehts auch schon weiter nach Agathonisi. Weil wir nicht sicher sind, ob uns der Wind erhalten bleibt, rollen wir nur die Genua aus und machen nur eine einzige Halse kurz vor der Bucht von Ag. Georgiou. Da alle Yachten am Anleger längsseits liegen und Autoreifen an der Mauer hängen, entschließen wir uns, vor Buganker an einem der Poller mit Heckleinen festzumachen. Das hat auch den Vorteil, dass der Wind den Anker nicht belastet. Nebenan liegt eine Yacht mit Starnberger Besatzung, die wir schon aus Lipsi kennen. Aber das Highlight des Tages ist ganz eindeutig Dirks Risotto. Dirk ist nämlich Hobbykoch. Dazu gibts gebratene Schweinefilets und Zucchini. Ein kulinarisches Highlight. Einfach perfekt! Wir schwelgen nicht nur Stunden sondern Tage lang von diesem Genuss.
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Vorbereitung der Tauchflaschen ©Petra
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Bis das Gerödel angezoogen ist ... ©Petra
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... aber dann gehts los ©Petra
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Dirk verschwindet in den Fluten ... ©Petra
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... derweilen Bettina etwas ruht ©Petra
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Dirk beginnt sein Meisterwerk ©Petra
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und bruzzelt ...
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... und bruzzelt
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Die Filets werden zerlegt
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Schweinefilets, mmmmm
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Das Auge isst mit ...
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... und die ganze Crew
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Pythagorion III
Zweiter Tauchgang an einem Felsen bei Patmos. Wieder sind schöne Felsformationen und Fischschwärme zu bewundern. Danach gehts sofort los, wir wollen ja Petra, Hennings Frau, in Pythagorion abholen. Angfangs ist mal wieder nicht genügend Wind, aber eine ziemlich unangenehme Welle. Aber irgendwann kommt auch genügend Wind auf und zur Freude des Skippers hört das Rumgehopse mit der Maschine auf und die Segel ziehen Hydra durch die Ägäis. Der Wind ist zwar 10 Meilen vor Pythagorion wieder weg, dafür aber auch die Welle. Wir kommen kurz vor Petra an und quetschen uns zwischen zwei Segler an den Kai. Sofort geht die ganze Crew in "Gregorys" Bar, wo kurz darauf auch Petra mit dem Taxi ankommt. Abendessen wird im "Aphrodite" genossen: Ganz hervoragend! Es wird ein langer Abend, der direkt hinnter dem Heck von Hydra bei einem letzten Ouzo ausklingt.
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Am Kai in Pythagorio ©Petra
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Bettina beschafft den Wetterbericht ©Petra
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Patmos
Auf Wunsch unserer beiden Gäste gehts nach Patmos, leider wieder unter Motor. Der Anleger ist bereits um 16:00 komplett voll und das tägliche Spiel "Ankersalat" wird auch gerade vorgeführt. Heute zum Glück ohne uns, wir finden in der neu gebauten Marina, naja, was die Griechen so drunter verstehen, ein schönes Plätzchen am Ende eines Schwimmsteges. Und nach einer Stunde ist auch hier der letzte Platz belegt. Den Vogel schiesst mal wieder eine griechische Motoryacht ab, die sich rückwärts quer zwischen zwei kleiner Boote geklemmt hat. Natürlich legt sie dabei ihre Ankerkette über alle bereits am Steg liegenden Schiffe, von denen sicher keiner mehr weg kommt! Das scheint hier so Methode zu sein. Dirk erkundet derweilen die Chora, die ihm sehr gut gefällt. Den Aperitiv nehmen wir in Griechenlands schönster Kneipe, dem Arion, direkt am Anleger ein.
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Hydra am neuen Anleger ©Dirk
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Die Windmühlen in der Chora ©Dirk
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Abendessen im Hafen von Scala Patmos ©Dirk
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Lera Lipsi
Für die Etappe von Xerokampos nach Lera Lipsi müssen wir leider wieder unsere Maschine bemühen. Erst kurz vor Lipsi nimmt der Wind eine segelbare Stärke an, aber da haben wir gerade das Mittagessen vorbereitet. Und als wir mit essen fertig sind, haben wir unser Ziel auch schon erreicht. Wir ankern wieder in der Südseebucht. Dirk und Klaus bereiten ihren ersten Tauchgang vor. Für Klaus ist es der erste im Mittelmeer. Die Felsformationen an der Südspitze von Lera Lipsi sind echt sehenswert und auch die Fischschwärme sind nicht zu verachten. Also gar nicht so schlecht, das können wir wiederholen. Abend gibts dank Bettina noch Tunfisch in der Buchtkneipe. Eigentlich wollten nämlich ein paar Griechen auch Tonno haben, aber Bettina hatte den schon reserviert.
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Lipsi Ort am Abend ©Dirk
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Dirk mit Muschel
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Xerokampos
Zusammen mit Dirk machen wir uns auf den Weg nach Xerokampos, das ist die Südbucht von Leros. Der Wetterbericht verheißt guten Wind. Aus der Bucht von Pythagorion nutzen wir nur die Genua und die 3 Meilen ohne Wind wird motort, aber die restlichen 32 Meilen können wir bei Raumschotsbriese einen genialen Segeltag genießen. Am Nachmittag ist Schnorcheln in der Bucht angesagt. Kurz vor der Dunkelheit gehen Dirk und Klaus noch in die ortsansässsige Tauchbasis. Der Besitzer entpuppt sich als absoluter Vollidiot, der irgendwas von reichen Gästen für die nächsten Tage faselt und auch mit keinem Tipp für einen geeigneten Tauchspot rausrückt. Dort gehen wir sicher niemals mehr hin!
Pythagorion II
Um 05:50 ist die Nacht für Klaus vorbei: Er geht mal wieder Joggen! Und bei den momentanen Temperaturen überhaupt einer sportlichen Tätigkeit nachzugehen, muss man eben früh aufstehen. Nach Frühstück und Bettinas täglicher Schwimmeinlage wollen wir los. Den Anker brauchen wir nicht mehr ausbrechen, der hat 5 Minuten vorm Ablegen schon kapituliert und ist im zunehmeden Wind ausgebrochen. Leider ist der Wind vor der Bucht nicht mehr so stark wie am Ankerplatz, aber es reicht trotzdem zum Segeln. Auf halben Weg ist aber leider Schluß und der Motor muss wieder ran, wir wollen nicht zu viel Zeit vertrödeln. Nach dem obligatorischen Badestop legen wir vor der gleichen Kneipe an wie beim ersten Mal. Dirk, unser neuer Gast, wartet schon an der Kaimauer und nimmt die Leinen entgegen.
Agathonsi
Wir segeln mit Henning nach Agathonisi und treffen dort Ergun und Resan wieder. Ergun erzählt uns, dass er sein Landstromkabel, welches er einem türkischen Skipper geliehen hatte, in Pythagorion vergessen hat. Bettina gibt das telefonisch an Panos weiter, mit der Bitte, er solle das Kabel doch an sich nehmen. Bei der Übermittlung gibt es zwar einige Missverständnisse, aber zu guter letzt kommt es doch noch bei Panos an.
07.08.2010
Putztag
Tja, so ist das, wenn man Gäste erwartet, da muss einfach mal wieder groß reine gemacht werden. Allerdings ist das bei 36° C schon eine rechte Tortur. Völlig erschöpft lassen wir uns um viertel nach vier im gegenüberliegenden Café in die Sessel fallen. Kaum haben wir den ersten Schluck Kaffee genommen, steigt Henning auch schon aus dem Taxi. Da sind wir ja gerade rechtzeitig fertig geworden.
Kurz nach Hennings Ankunft kriegen wir dann noch Besuch von "alten" Bekannten. Panos, ein griechischer Skipper mit eigenem Charterboot und seine zwei "Mädels", Christa und Dina, kommen vorbei. Wir hatten Panos mit Familie vor zwei Jahren auf Samos kennengelernt.