Auf dem Heimweg
Richtung Messolonghi
01.10.2011
Marinaleben
Dörte und Gert sind angekommen, sie waren in Vlycho-Bay vor Anker, als der Tornado darüberzog. So erhalten wir den ersten Augenzeugenbericht vom Desaster. Ihr Anker hat zwar gehalten, dafür brach die Ankerwinde aus dem Deck! Sie waren gerade dabei das Abendessen vorzubereiten. Die Bohnen auf dem Herd ergossen sich auf die gegenüberliegende Seite auf den Laptop am Kartentisch, sämtliche Gläser und Tassen gingen zu Bruch! Sie lagen wohlgemerkt vor Anker! Da darüber hinaus noch einige andere Schäden entstanden, standen die beiden eine Woche an Land, um alles zu reparieren. Aber glücklicherweise ist beiden sonst nichts passiert. Nach diesem Life-Bericht sind wir mehr als froh, nicht dabei gewesen zu sein.
Der Abend in der Marina geht ruhig zu Ende. Wir essen an Bord alle Reste zusammen. Gestern Abend haben wir noch fast eine ganze Portion Lamm einpacken lassen, und Chicken-Curry ist auch noch da.
Zurück nach Messolonghi
Um 06:20 in stockfinsterer Nacht starten wir nach dem Frühstück die Maschinen. Wir haben Glück, der Wind ist fast eingeschlafen, wir kommen problemlos vom Kai weg. Jetzt stellen wir auch fest, wie gut unsere Entscheidung war, nicht nachts einzulaufen. Das Ende der dunkelgrauen, betonierten Stege ist in der Dunkelheit nicht auszumachen. Die Gefahr, dagegen zu fahren, ist riesengroß. Die ersten 30 Seemeilen reicht der Wind nicht zum Segeln, aber kurz vor der Brücke von Patras nimmt er zu. Klaus richtet schon mal die Schoten für den Spi her, aber nach Passieren der Brücke haben wir über 20 Knoten. Ob wir da den Spi jemals heil wieder runterkriegen? Lieber setzen wir nur die Genua und sind immer noch schneller als unter Maschine. Wir segeln bis zum Eingang des Kanals nach Messolonghi. Die letzten 3 Seemeilen durch den Kanal motoren wir. Großes Hallo in der Marina, Marjon und Wim helfen beim Anlegen. Dass wir die beiden hier wieder treffen, freut uns ganz besonders. Wim erkrankte im Frühjahr schwer und musste sich einer 5stündigen Operation unterziehen Er hat sich bereits sichtlich erholt und ist guter Dinge. Wir gehen sofort ins Marina-Cafe und trinken das eine oder andere Bier. Einige der alten Bekannten kommen vorbei, man spricht über den zurückliegenden Sommer und natürlich immer wieder über den Vlycho-Bay-Tornado. Auch Franz von der Mayreux ist da und gemeinsam mit ihm fahren wir noch in den Ort zum Abendessen. Hundemüde und leicht angeheitert fallen wir ins Bett.
|
Wir passiere das Lighthouse von Ak. Psaromita
|
|
|
Und wieder einmal die Brücke von Patras
|
|
|
fest verzurrt in der Marina Messolongi
|
|
|
|
Besuch in Galaxidhi
Klaus muss endlich zum Haareschneiden, deshalb fahren wir mit dem Bus nach Galaxidhi zu "seiner" Friseurin. Galaxidhi ist fast verwaist, die schöne Strandkneipe ist geschlossen. Am Anleger, der fast immer voll ist, liegt keine einzige Yacht, nur zwei kleine Motorbötchen. Und der Wind steht auch genau in die nach Nordosten völlig offene Bucht. Das wäre vorgestern Nacht ziemlich heikel geworden. Bei Dino, den Bettina angerufen hatte, essen wir noch einen sauteuren Salat und fahren danach wieder nach Itea. Klaus hatte während unserer Abwesenheit den Windmesser eingeschaltet, die stärkste Bö hatte immerhin 37 Knoten. Wir schlendern noch kurz durch die Gassen und setzten uns wieder in unser Cafe. Die beiden Bedienungen beginnen eine nette Unetrhaltung halb griechisch halb englisch mit uns und vergessen darüber glatt die anderen Gäste, die schon ungeduldig werden.
Der Wetterbericht sagt für morgen ost- bis nordöstliche Winde von moderater Stärke vorraus, genau die Bedingungen, die wir brauchen. Vielleicht können wir mit unserem Spi segeln. Gegen Abend nimmt der Wind immer mehr ab, bisher war ein ablegen vom Kai fast nicht möglich. So legen wir uns nach einem Aperitiv-Ouzo in unserem Lieblingscafe und dem Abendessen frühzeitig ins Bett. Als Abendessen gibts übrigens Lachs, den hatte Klaus vom Liedl mitgebracht. Dazu hatte Bettina in Poros im Supermarkt sogar Meerrettich gefunden. Ganz lecker!
|
"Unsere" Bedienungen im Cafe Molos
|
|
|
|
|
|
Ankunft in Itea
Die Entscheidung war scheinbar nicht so falsch, wir treiben langsam Richtung Süden. Klaus startet gegen 03:00 eine Maschine. Wir fahren die 3 Seemeilen, die wir die letzten 4 Stunden zurückgetrieben sind, langsam wieder nach Norden. Die Bergkette, hinter der wir treiben, schirmt uns ziemlich gut gegen den Sturm im Golf von Antikira ab. Danach lassen wir uns wieder treiben und starten um 06:15 eine Maschine erneut. Der Wind ist mittlerweile so wenig, dass wir nicht mehr segeln können. Kurz nach Sonnenaufgang laufen wir in die Marina von Itea ein. Bei Tag und wenig Wind sieht das ganz beschaulich aus, wir gehen längsseits an den südlichen Wellenbrecher. Nach dem Frühstück wird erst mal ausgeschlafen. Gut erholt und nochmals durch einen Salat gestärkt machen wir uns am frühen Nachmittag auf den Weg in eines der Cafes an der Waterfront, um mal wieder Mails und Wetterbericht nachzusehen. Dort wartet das nächste Schockerlebnis. Graig, den wir aus Messolonghi kennen, hat ein Mail verschickt mit einen Bericht über einen Tornado in der Vlycho-Bay von Lefkas. In Youtube sind dazu auch Filmaufnahmen zu finden (Link). Der Yachtclub hat wohl 97 (!!!) Knoten Wind gemessen. Das ist ungefähr die Geschwindigkeit, die ein Fallschirmspringer im freien Fall erreicht. Einfach unvorstellbar, Klaus ist nachhaltig geschockt. Ein französischer Segler wurde von umherfliegenden Trümmern am Kopf getroffen und ist gestorben. Ein vor Anker liegender Katamaran ist durchgekentert, die eingeschlossene Besatzung konnte glücklicherweise später gerettet werden. Auf dem Werftgelände sind alle Yachten umgefallen, die Masten liegen kreuz und quer durcheinander. Das Ganze war am 20.09, also an dem Tag, als wir in Poros das Gewitter hatten.
Mit ziemlich gemischten Gefühlen erkunden wir Itea. Seltsamerweise kommt der ganz adrette Ort weder im Heikell, unserem Hafenhandbuch, noch im Reiseführer gut weg. Uns gefällt es hier aber. Die Straßen sind extrem sauber und fast alle als Alleen mit begrüntem Mittelstreifen angelegt. Es gibt große Plätze mit Rasenflächen und die Restaurants und Cafes an der Wasserfront machen alle einen sehr gepflegten Eindruck. Schade, dass wir uns bisher von den Handbüchern haben abhalten lassen. Aber wir beschließen, nochmals und mit mehr Zeit zurückzukommen.
27.09.2011
Korinth - Durch den Kanal
Die Nacht in der Bucht von Korfos war fast windstill, ein leichter Hauch kräuselten die Wasseroberfläche. So holen wir nach einem ausgiebigen Frühstück den Anker an Deck und machen uns auf die letzten 15 Seemeilen, die wir in diesem Jahr in der Ägäis zurücklegen wollen. Die ersten 12 Seemeilen motoren wir mangels Wind Richtung Istmia, dem Ort auf der Ostseite des Kanals von Korinth. Aber je näher wir Istmia kommen, desto weißer wird die Wasseroberfläche vor uns. Wir motoren immer noch in der Flaute, aber das Gebläse, das gleich auf uns zu kommt, können wir schon sehen. Und tatsächlich, ca 1,5 Seemeilen vor Istmia fängt es an zu kacheln. Innerhalb weniger Meter wird aus der Flaute ein echter Sturm, wir messen in Böen 35 Knoten, also Windstärke 8 aus Nordost. Da wir bei diesen Bedingungen nicht wissen, wie wir jemals wieder vom Anleger des Kanalbüros wegkommen sollen, drehen wir erst mal eine Runde in der vorgelagerten Bucht. Der Anleger ist zwar vor Seegang geschützt, aber der Nordost drückt uns gnadenlos an den Kai. Bettina funkt über VHF das Kanalbüro an, ob der Kanal überhaupt offen ist und welche Bedingungen auf der anderen Seite zu erwarten sind. Der Kanal ist offen und der Wind westlich des Kanals sei NE 6. Klaus bezweifelt zwar, dass das stimmt, aber in einer vermeintlichen Gebläsepause fahren wir in den Bereich der Anlegestelle. Und genau da kommt eine weitere Bö mit 35 Knoten. Also umdrehen und nix wie raus. Nach einer weiteren Runde vor dem Kanaleingang beruhigt sich die Lage etwas, wir messen deutlich weniger Wind. So entscheiden wir uns, doch anzulegen. Und je tiefer wir in die Kanaleinfahrt motoren, desto mehr geht der Wind zurück. Der Anleger funktioniert tadellos und Bettina geht die Kanalgebühren bezahlen. Kurz nachdem sie zurück ist, gehts auch schon los. Im Kanal ist natürlich vom umliegenden Wind nichts zu spüren. Als sich aber die Brücke von Posidonia senkt, sehen wir vor uns vor allem eine Farbe: Weiß. Das sieht eher nach Wildwasserfahren als nach Segeln aus. Jetzt ist guter Rat teuer. Das Ansteuern von Korinth, wo wir eigentlich die Nacht verbringen wollten, fällt aus. Im engen Hafenbecken bei 35 Knoten anzulegen, ist uns viel zu gefährlich. Wir wissen auch nicht, ob überhaupt noch Platz für uns ist. Also weiter und mal sehen, wo wir landen, unser Ziel ist jetzt Galaxidhi. So setzen wir das Groß im dritten und die Genua im zweiten Reff und segeln Richtung Nordwesten. Der Wind kommt aus Nordost, und weil nach Luv nicht viel Seeraum ist, haben wir zumindest kaum Seegang. Als wir den Ormos Korinthou, das ist die Bucht direkt vor Korinth verlassen, geht der Wind rapide zurück, wir müssen sogar die Maschine bemühen. Je weiter wir nach Nordwesten kommen, desto höher wird eine aus Norden laufende Welle. Das kennen wir schon, das kommt aus der Bucht von Antikira. Klaus entdeckte vor ein paar Tagen, dass Windfinder in der Vorhersage zwischen 5 und 8 Knoten hatte, die Station aber sagenhafte 55 bis 70 (!) Knoten gemessen hatte. Und da müssen wir südlich dran vorbei. Ganz so dramatisch wirds aber nicht, wir messen nur 37 Knoten. Ein anderer Kat, der von hinten immer näher kam, segelt allerdings genau in die Bucht von Antikira. Ob der weiß, was ihn dort erwartet? Kaum haben wir aber die Bergkette, welche die Buchten von Itea und Antikira trennt, gerundet, dreht der Wind immer mehr auf Ost und später sogar auf Südost, und bleibt irgendwann ganz aus. Nachdem es mittlerweile 22:00 und stockfinster ist, ruft Bettina einen befreundeten Wirt in Galaxidhi an. Die Auskunft ist nicht sehr tröstlich, wir sollen doch lieber nach Itea gehen, dort sei es ruhiger. Also Motor an und weiter Richtung Nordwest. Doch schon nach einer halben Stunde nimmt der Wind aus Nord wieder zu, und wir kennen den Hafen von Itea nicht. Klarerweise ist Neumond, also definitiv nichts zu sehen. So entscheiden wir uns beizudrehen und abwechseld zu schlafen. Mit dem ersten Tageslicht wollen wir dann in Itea einlaufen.
Poros - Korfos
Wir stehen lange vor Sonnenaufgang auf und frühstücken erst einmal. Nach dem obligatorischen Milchkaffee lichten wir Anker und motoren aus der Bucht. Weil es die ersten 6 Seemeilen genau gegenan geht, setzten wir noch keine Segel. Erst nach dem Wetterbericht um 09:00 schalten wir die Maschine ab und segeln anfangs auf Amwindkurs Richtung Korfos. Und wie angenommen, der Wind dreht immer mehr nach Osten und Hydra bekommt ihren Lieblingskurs: Halbwind. Die Ankunft in Korfos ist natürlich genau um 13:00 zum neuerllichen Wetterbericht. So wenden wir und segeln noch mal 2 Meilen zurück. Nach einer neuerlichen Wende und dem Empfang des Wetterberichtes motoren wir in die Bucht von Korfos. Wir finden auch gleich einen Ankerplatz auf 10 Meter und legen uns in die Sonne. Am Nachmittag bekommen wir wieder Hafenkino geboten. Einer der Neuankömmlinge fischt eine vermeintlich Ankerboje, hat aber leider nur eine Fischfalle erwischt. Es ist kaum zu glauben, aber mit der Fischfalle treibt er aus der Bucht. Dabei hat er noch Glück, dass der Wind nicht auflandig weht. Als er seinen Irrtum bemerkt, kommt er zurück und legt sich, na wo schon, genau vor uns zwischen mehrere Bojen. Sonst ist ja in der fast leeren Bucht kein Platz mehr. Er liegt damit aber so nahe am Ufer, dass er sicher Grundkontakt hat, wenn auch nur ein leiser Südwind aufkommt. Vor diesen Deppen haben wir am meisten Angst, die wissen offensichtlich nicht, was sie da machen. Aber auch diesmal hat er Glück, er driftet weder an Land noch an einen der Bojenlieger. Am Abend gibts nochmal das leckere Curry, danach legen wir uns wieder schlafen.
Der Wetterbericht sagt Sturm
Was sollen wir machen? Windfinder sagt ab morgen bis auf weiteres Sturm in der Ägäis voraus. Wir entscheiden erst mal, uns in den Ormos Vidhi zu verlegen und abzuwarten. Nach dem Frühstück brechen wir auf und motoren die paar Meilen in die westliche Bucht von Poros. Wir genießen den Tag, Bettina absolviert ihr Schwimmprogramm und am Abend kocht sie wieder ihr sagenhaftes Curry. Diesmal fällt die Menge ziemlich reichlich aus, da können wir die nächsten beiden Tage noch davon essen. Unsere Taktik für Morgen lautet: ganz früh aufstehen. Dann dürfte der Seegang noch moderat sein, der Wind läßt nachts immer ziemlich nach. Das bedeutet für heute, früh schlafen legen.
Besuch bei Elsa
Heute steht einkaufen auf dem Programm. Klaus fährt Bettina an den Anleger und danach mit dem Dinghi nach Galatas. Das ist der Ort am Festland gegenüber von Poros. Dort gibts Ersatz für die leere Gasflasche und einen Liedl. Mit Rucksack und unserem "Handkarren" bringt Klaus wieder Nachschub an Bier und vor allem Milch, die ist im hiesigen Supermarkt fast unbezahlbar. Sonst gibts keinen Milchkaffee mehr zum Frühstück. Und am Abend gehen wir zum Abendessen zu "Elsa". Elsa kennen wir von unseren früheren Aufenthalten in Poros. Sie hatte eine Taverne oben am Hügel hinter der großen Kirche und dementsprechend wenig Laufkundschaft. Also ist sie umgezogen an den Kai in die Durchfahrt zwischen Poros und Galatas. Ihre Taverne ist größer geworden, das Essen aber immer noch hervorragend.
Bettina kommt zurück
Unverrichteter Dinge besteigt Bettina am Mittag die Fähre zurück nach Poros. Die Fahrt entschädigt sie immerhin. Es ist strahlend blauer Himmel und die Möven ziehen ihre Kreise um das Heck des Schiffes. Bei der Einfahrt in die Bucht von Poros wird auch schnell noch Hydra überholt. Klaus hat den gestrigen Tag in Ormos Vidhi zugebracht und ist auf dem Weg zurück zur Stadt, um Bettina in Empfang zu nehmen. Abends gehen wir zur "Feier des Wiedersehens" ins White Cat zum Essen.
|
Unverrichteter Dinge gehts zurück
|
|
|
begleitet von Möven
|
|
|
Flugkünstler
|
|
|
Ägina liegt achteraus
|
|
|
vorbei an der Russian Bay ...
|
|
|
... wird Hydra überholt
|
|
|
|
|
|
Streik - Heute leider keine Sprechstunde
Das ist Griechenland! Heute streikt alles: Taxis, Busse, Metro, Züge, der gesamte öffentliche Verkehr liegt lahm. Und das Chaos zieht seine Kreise. Stavros, der Zahnarzt, öffnet seine Praxis heute erst gar nicht, da weder seine Helferinnen noch sein Patienten zu ihm kommen können und er sowieso früher schließen müsste um zu einem Kongress zu fahren. Na, die Aktion hat sich gelohnt! Immerhin waren es zwei nette Abende mit Georgios, aber zahntechnisch ist Bettina nicht weiter gekommen. Auf Hydra ist nicht viel geschehen, Klaus hat sich in den Ormos Vidhi verlegt.
Bettina fährt zum Zahnarzt
Nach Rücksprache mit ihrem Zahnarzt beschließt Bettina, von Poros nach Athen zu fahren. Bei dem im März eingesetzten Implantat hat sich das Zahnfleisch leicht entzündet und auch die Abdrücke für die Krone müssen noch gemacht werden. Die Fähre kostet außerdem nur die Hälfte von dem, was die Busfahrt von Messolongi noch Athen kostet. Klaus bleibt auf Hydra zurück, aber es ist ja nur für zwei Tage ;-)
Der Himmel ist noch meist bedeckt, die Solarpaneele liefern kaum Strom. Heute ist Klaus dran mit verlängern der Ankerkette. Eine relativ große Alubat hat ihren Anker zu nahe zu unserem gelegt. Aber ganz einfach ist die Sache auch nicht, alle paar Minuten dreht der Wind und damit zeigt der Bug in eine ganz andere Richtung als dorhin, wo der Anker liegt.
|
Nach Athen, Poros achteraus
|
|
|
Regenbogen am Abend
|
|
|
|
|
Blitz und Donner
Der Wetterbericht sagt "Thunderstorm" voraus. Kurz nach Sonnenuntergang, der Himmel hat sich mittlerweile fast ganz bezogen, kommt das Schauspiel. Zum Teil ist sekundenlang die ganze Bucht hell erleuchtet, aber glücklicherweise bleibt der Wind aus. Erst gegen 23:00 kommt dann doch Wind aus Südwesten auf. Leider haben wir bei Ankerlegen nicht auf den Tipp unseres Nachbarn gehört, wo denn sein Anker liege. Aber zum Glück ist die griechische Familie sehr nett, und der Skipper gibt ein paar Meter Kette nach, damit ist die Gefahr für den Moment gebannt. Und nachdem in der Nacht kein neuerlicher Winddreher kommt, bleibt die Lage stabil.
Abschied von den Gästen
Ein letzte gemeinsames Frühstück auf Hydra und dann heisst es Abeschied nehmen von Petra und Henning. Wir bringen sie zur Fähre nach Poros und schauen ihnen noch lange nach. Das war eine schöne Woche! Ein bisschen wehmütig macht uns auch der Gedanke, dass sich unsere diesjährige Segelsaison nun zu Ende neigt. Von Poros aus trennen uns nur noch vier Stationen bis zu unserem Winterlager in Messolongi.
|
Abschied von Petra und Henning
|
|
|
Und Tschüss
|
|
|
|
|
Badetag in Ormos Vidhi
Und schon ist der letzte Tag von Petra und Henning. Entspannung ist angesagt. Der Skipper verwöhnt uns noch mal mit seinen Spiegeleiern zum Frühstück und dann steht Baden, Lesen und Ratschen auf dem Programm. Abends gibts auf besonderen Wunsch Spaghetti à la Kapinänöse. Für den Höhepunkt des Abends sorgt aber Petra. Zu unserem gestrigen 17. Jahrestag hat sie - neben anderen süßen, kleinen Überraschungen - ein mega großes silbernes Herz gebastelt, das unser Cockpit schmückt und wir lassen dazu den Champagnerkorken knallen. Ist ja doch ein Grund zum Feiern, wenn man es schon sooo lange miteinander "aushält"......
|
Das Festkomittee legt letzte Hand an...
|
|
|
...und das "Jubelpaar strahlt"
|
|
|
So romantisch aber auch!
|
|
|
|
Kachelmeier am Kap
Nach einer unruhigen Nacht mit Böen bis acht Beaufort brechen wir wieder um 09:30 auf. Heute allerdings auf Raumschotskurs. Als wir die Bucht verlassen, verabschiedet sich die Süd-West Ägäis noch mit ein paar gewaltigen Pustern: wir messen 40 Knoten! Die sind aber schon nach ein paar Seemeilen vorbei und wir bekommen NNW mit 15 bis 20 Knoten. Das mag Hydra ganz besonders, Halbwind. Und so sausen wir Richtung Poros. Leider ist aber bald wieder schluß mit Wind, wir müssen die Maschine bemühen. Der Wind erreicht keine segelbare Stärke mehr, selbst für den Spi reichts nicht. Kaum in Poros angegkommen, gehen wir in der Navy Bay vor Anker. Und Eingeweihte wissen welcher besondere Tag, der 17.September ist. Da wir aber beschlossen haben, heute zum Abendessen ins White Cat zu gehen, wird die Feier auf morgen verschoben.
Loutra - Kap Sunio, Abschied von den Kykladen
Die letzte Kykladeninsel verlassen wir morgens um halb zehn. Wir beide sind immer etwas wehmütig, wenn der letzte Schlag aus den Inseln des Lichts ansteht. Die besondere Atmosphere bietet sonst kein anderes Ziel in Griechenland: das glasklare Wasser, das Blau des Himmels, die Tavernen direkt am Strand. Aber heute wirds nicht so ganz einfach, die ersten drei Meilen bis ans Nordkap von Kythnos kommt uns der Wind genau entgegen. Und das mit 25 Knoten. Drum entscheiden wir uns, die paar Meilen die Maschinen zu benutzen. Der Seegang passt nicht ganz zum Wind, er ist leider viel höher. Der kommt wohl aus der Kafireas Strait, das ist ein ganz verufenes Eck. Macht aber nichts, kurz nördlich des Kaps drehen wir nach Südwesten und rollen einen Teil der Genua aus. Mit den Wellen von schräg hinten sieht das ganze schon viel komoder aus. Je näher wir dem Südkap von Kea kommen, desto mehr gehen Seegang und Wind zurück. Am Südkap setzen wir noch unser Groß, vorsichtshalber im zweiten Reff. Es dauert keine zehn Minuten und der Wind pendelt sich bei 6 Bft ein. Glücklicherweise können wir das Kap anlegen, wir müssen nicht aufkreuzen. Je näher wir Kap Sunio kommen, desto mehr nimmt der Wind wieder zu und dreht noch ein wenig östlicher. Damit bekommen wir einen Halbwindkurs und reffen das Groß nochmals kurz vorm Kap. Direkt vor dem Tempel nehmen wir die Segel weg und motoren vor das Hotel im Westteil der Bucht. Es kachelt mächtig, bis 35 Knoten. Petra fragt noch, ob wir "hier" überhaupt bleiben können. Aber sonst können wir nirgends hin, also muss der Anker halten.
|
Sturmnacht unterm Tempel
|
|
|
Aber der Sonnenaufgang naht
|
|
|
|
|
Finikas - Loutra
Leider spielt heute der Wind wieder nicht ganz mit und nach einem drittel der Entfernung bleibt er aus. Erst kurz vor Loutra kommt er zurück, aber da sind wir schon zu Nahe dran, um noch Segel zu setzten. In Loutra "dürfen" wir heute längsseits anlegen, der sehr bestimmte Hafenmeister komandiert uns dort hin. Uns solls recht sein, hier gibt es oft Ankersalat. Aber die Nacht bleibt zumindest im Hafenbecken relativ ruhig. Zu Abend essen wir an Land, leider nicht im Resto
Pause in Finikas
Fast die einzige Aktion des Tages: wir verholen uns an den Kai. Bettina und Henning absolvieren ihr Schwimmprogramm und erkunden wieder den Wellenbrecher. Zum Abendessen gehen wir noch mal ins Foradenes, dort hatten wir gestern Lamm vorbestellt.
|
Stilleben in Finikas
|
|
|
Fundstücke vom Wellenbrecher
|
|
|
|
|
Richtung Westen: Monastiri - Finikas
Der Wetterbericht sagt uns NNW 4 - 5 vorraus. Drum setzten wir noch in der Bucht die Segel und kreuzen raus. Aber leider ist kurz nach der Bucht wieder Schluß mit Wind. Also Maschinen an. Im recht ungemütlichen Seegang schaukeln wir Richtung Nordwesten. Kaum zu glauben, aber erst 10 Seemeilen vor Finikas kommt der Wind zurück. Da wir alle noch baden wollen, gehen wir vor Anker. Zudem ist auch kein Platz mehr am Kai, das gabs in diesem Jahr noch nie. Und wie jedes Mal in Finikas, wird zuerst im Portolano der Aperitiv eingenommen und danach im Foradenes gegessen.
Badetag in Monastiri
Petra, Henning und Bettina fahren mittags mit einem der Strandboote nach Naoussa. Petra ist wieder einmal ganz begeistert von dem kleinen Örtchen. Für Winfried ist der Urlaub schon wieder vorbei. Klaus fährt ihn kurz nach fünf mit dem Dinghi zum Strand. Kaum zu glauben, aber das bestellte Taxi ist pünktlich da. Ob der Fahrer wirklich Grieche ist?
|
Programm für die Gäste ...
|
|
|
... der Vollmond geht auf ...
|
|
|
... und das erleuchtete Naoussa
|
|
|
... während Bettina Risotte kocht
|
|
|
Petra und Henning kommen an
Wir hatten noch überlegt, ob wir die beiden in Parikia abholen sollen. Da der Wind aber aus Nordosten bläst, haben wir beschlossen, in Naoussa zu bleiben. Das hat den Vorteil, dass unsere neuen Gäste nicht gleich am ersten Tag gegen sieben Windstärken anbolzen müssen und mal einen Ruhetag haben. Allerdings hat es den Nachteil in stockfinsterer Nacht mit dem Taxi nach Monastiri fahren zu müssen. Klaus holt die beiden gegen 23:00 mit dem Dinghi am Anleger ab. Nach einem Ouzo sind aber alle reichlich geschafft und fallen ins Bett.
Jetzt wirds ernst
Wir machen uns auf den Weg nach Paros. Dazu müssen wir zuerst die Genua wieder einsetzen und hoffen, dass Reinhard Recht hatte mit seiner Vermutung, die Angelleine sei der Übeltäter. Also legen wir ab und ankern kurz in der Bucht. Aber nachdem die Genua wieder in ihrer Schiene ist, läßt sich der Mechanismus scheinbar leicht drehen. Das muss noch beobachtet werden. Gleich danach verlassen wir Finikas mit Ziel Naoussa. Auf dem Weg haben wir erst mal genug Wind, dann eigentlich zu wenig zum Segeln, aber wir stehens durch und schalten die Maschine erst kurz vor dem Buchteingang ein. Natürlich ist gleich ein Badegang angesagt, die "anstrengenden" letzten Tage müssen abgewaschen werden. Bettina startet sofort ihr Schwimmtraining, danach ist es schon an der Zeit das Abendessen vorzubereiten.